21.07.2011

Hole in one

Nicht nur in Andermatt will Sawiris den Golfball rollen lassen, sondern auch in Realp und Disentis. Denn schliesslich wollen Gäste, die eine ganze Woche in Andermatt Ferien geniessen nicht nur auf einem Golfplatz spielen.

Neuer Golfplatz zu klein
Mehr noch: Bernhard Russi, Verwaltungsrat Andematt Swiss Alps und Präsident des Golfclubs Gotthard-Realp, glaubt, dass der neue 18-Loch-Platz zu kleine sein wird. Denn der neue Platz kann von höchstens 180 Personen pro Tag bespielt werden. Die Überzähligen müssen dann wohl oder übel nach Realp oder Disentis ausweichen.

Zusammenarbeitsmodell noch nicht spruchreif
Gespräche über eine Zusammenarbeit haben gemäss Urner Zeitung bereits stattgefunden. Unklar ist jedoch, wie die Zusammenarbeit aussehen wird. Gemäss Russi reichen die Ideen von gegenseitigen Empfehlungen über gemeinsame Wochenpässe bis zu einer Zusammenlegung.

19.07.2011

«Advocatus Diaboli»

Irgendwie brauche es einen Kritiker wie Dorfarzt Andreas Von Schulthess, sagte Swiss-Alps-Verwaltungsrat, Pistenbauer und Skimoderator Bernhard Russi gegenüber der Schweizer Illustrierten (Ausgab 28/2011). Und sieht im Dorfarzt einen symphatischen  „Advocatus Diaboli“.

Gut, Teufelsadvokaten könnt Ihr haben. Davon gibts noch mehr. Dr. Von Schulthess ist nicht der Einzige. Wer die WWW-Welt regelmässig durchstöbert, stösst immer wieder mal auf kritische Stimmen. Mehr als in der physischen Welt. Zum Beispiel auf indymedia.org, dem „emanzipatorischen, unabhängigen Mediennetzwerk von AktivistInnen ohne kommerzielle Interessen“.

So hat erst eben eine Autorin mit dem Pseudony „die freundin“ einen kritischen Beitrag veröffentlicht. Da geht’s um Bluff und Hochstapler-Rezepte. Blogbeitrag gefällig? Voilà: „Das Sämi Sawiris-Syndrom“.

Und hier noch der Link auf eine nette Bildgeschichte des Sesselrückens. Wobei die Autorin „Nikonigunde“ jene zeigt, die einen mit ihren Sesseln immer näher zu „Sämi“ rücken, aber auch jene, die sich entfernen oder gar umgekipt sind (oder wurden). Hier geht’s zu amüsanten Fotostoria: "Das Personal von Zaubermann Sämi Sawiris". Erfrischende Unterhaltung im Sommer.  

18.07.2011

Neuer Orascom-Boss

Der Deutsch Gerhard Niesslein (58) wird Chief Executive Officer der Orascom Development Holding mit Sitz in Altdorf. Sawiris konzentriert sich künftig auf die strategische Weiterentwicklung der Orascom-Gruppe.

Niesslein wird für das Management des Tagesgeschäfts der Gruppe und deren Tochtergesellschaften zuständig sein (mit einem aegyptischen Co-CEO namens Amr Sheta, der sich um die Aktivitäten in Ägypten kümmern wird). Der Übergang vom aktuellen Vorstand und Unternehmensgründer Samih Sawiris zu Niesslein werde bis zum 1. November 2011 vollzogen sein, teilt das Unternehmen mit. Sawiris werde sich dann auf die strategische Weiterentwicklung der Gruppe konzentrieren.

Der neue Mann
Der österreichisch-kanadische Doppelbürger Gerhard Niesslein  ist laut Mitteilng ein erfahrener, bestens vernetzter Immobilienexperte. Während der letzten 35 Jahre war er bei verschiedenen Unternehmen in Kanada und Deutschland in leitenden Funktionen tätig. Nach Tätigkeiten im Immobilienbereich unter anderem bei der Deutschen Bank und bei der Commerzbank wurde er Mitglied des Vorstandes der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) mit Verantwortung für Immobilienfinanzierungen, Investments und Fonds. 1999 wurde er zum CEO von DETE Immobilien GmbH (Immobilienaktivitäten der Deutschen Telekom) ernannt. Seit 2008 ist er CEO der IVG Immobilien AG in Bonn, einer der bedeutenden europäischen Immobiliengesellschaften mit verwaltetem Vermögen von rund EUR 22 Milliarden. Gerhard Niesslein studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1977. 

14.07.2011

Spieglein, Spieglein an der Wand…

Sommerloch? Auf der Baustelle in Andermatt bestimmt nicht. Im Dorf und am Bäz dominieren Kran und Bagger das Bild. Das einzige Loch im Urserntal ist die Sawiris-Baustelle. Ob all der Bewegung auf der Baustelle wollen wir es nicht versäumen, zumindest hier im Blog, wieder mal einen kleinen Zwischenhalt zu machen, zu verweilen – und unsere grauen Zellen etwas aufzufrischen.

Wer ist eigentlich der Mensch Samih Sawiris. Am Anfag des Tourismusprojektes wurde diese Frage oft gestellt. Mittlerweile ist sie etwas in Vergessenheit geraten. Es läuft ja was. Es wird gebaut. Und Sawiris engagiert sich auch anderweitig. Schafft Goodwill durch Kultur- und Sportsponsoring. Hier und da eine nette karitative Spende.

Manchmal macht es Sinn, einen Schritt beiseite zu treten, und wieder mal aus Distanz Betrachtungen zu machen. Genau das hat DRS3-Focus getan. Die Betrachtungen finden Sie hier:

13.07.2011

Begibt sich Sawiris aufs Eis?

In diesem Blog wurde kürzlich spekuliert, ob Sawiris nach seiner Beteiligung am FC Luzern nun auch beim HC Ambri-Piotta einsteigen wird. Glaubt man dem Blick, so hat sich Sawiris schon zwei Mal mit Ambri-Präsi Filippo Lombardi getroffen.

Lombardi selbst lässt verlauten, dass Sawiris an einem Engagement interessiert sei. Konkret sei aber noch nichts. Man treffe sich nach der Sommerpause wieder.

Gönner willkommen
Zweifellos, Geld könnte Ambri dringend gebrauchen. Schliesslich bangen die Tessiner immer noch um ihre Spiellizenz: Bis Ende Juli werden noch 250‘000 Franken benötigt. Und Sawiris? Könnte gut sein, dass er sich mit einem als rettender Gönner engagieren wird. Er lässt bekanntlich fast keine medienwirksame Gelegenheit aus, seine Verbundenheit mit der Zentralschweiz zu manifestieren. In der Regel kombiniert mit einem (relativ kleinen) fianziellen Engagement mit (relativ grosser) PR-Wirkung. Die Frage sei erlaubt: Kann man sich Verbundenheit kaufen?  

11.07.2011

Der letzte Dorfarzt von Andermatt

Nicht als letzter Postillon vom Gotthard aber vielleicht als letzter Dorfarzt von Andermatt wird Andreas Von Schulthess in die Geschichte eingehen. Denn für den grossen Kritiker des Sawiris-Projekts ist klar: «Unter Sawiris werde ich niemals arbeiten.» Der Gemeinde hat er per eingeschriebenen Brief mitgeteilt, dass er spätestens Ende 2013 aufhören und Andermatt verlassen werde. Dann öffnet auch das Luxushotel The Chedi. Und eine moderne Poliklinik. Wie Sawiris-Berater Franz Egle bestätigt, hat die Privatklinikgruppe Hirslanden ihr Interesse angemeldet. Ob sich da auch die einfachen Einwohner Andermatts behandeln lassen können?

Wenig Medienecho zu neusten Sawiris-Infos

Orascom hat am 8. Juli über die Fortschritte in "New Andermatt" informiert. Interessant, wie unkritisch die meisten Medien die 0815-Medienmitteilung des Bauherrn bzw. die SDA-Depesche übernehmen. Sawiris' Beiteiligung beim FC Luzern scheint die Berichterstattung weit mehr zu bewegen, als die Millionen, die im Urserntal reingebuttert werden.

Noch vor kurzem - z.B. als die Verkaufsfortschritte von der Swiss-Alps-Website genommen wurden - äusserten sich gewissen Schweizer Medien ziemlich kritisch. Und auch der Abgang des Immo-Verkauschefs gab zu Spekulationen über ein harzig laufendes Geschäft Anlass. Neustens sind die hiesigen so genannnten Qualitätsmedien nach einem Sawiris-Medienereignis erstaunlich ruhig. Es scheint Konsens mit dem Aegypter zu herrschen.

Aber vielleicht sind die Journalisten ja noch eifrig am Recherchieren. Ob sie bald etwas tiefer auf der Baustelle schürfen? Bis dahin müssen wir uns mit dem offiziellen Gesäusel begnügen, hier ein beispielhafter Auszug aus einer Schweizer Zeitung:

"Das Tourismusprojekt in Andermatt kommt gut voran. Dank des guten Wetters sind die Bauarbeiten dem Plan teilweise voraus. Im ersten Halbjahr schloss die Gesellschaft Kaufverträge im Umfang von 53 Mio. Fr. ab. Von Januar bis Juni seien zudem Reservationsverträge für 22,5 Mio. Fr. unterzeichnet worden, teilte Andermatt Swiss Alps (ASA) mit. Für dieses Jahr hat sich die Gesellschaft des ägyptischen Investors Samih Sawiris zum Ziel gesetzt, in Andermatt Immobilien im Wert von 120 Mio. Fr. zu verkaufen.

Bis Ende des letzten Jahres waren auf dem Gelände Wohnungen und Villen im Umfang von 102 Mio. Fr. verkauft oder reserviert worden.

Bis Ende Jahr Aufträge für 185 Mio. Fr.
Im laufenden Jahr wurden bisher Bauaufträge in der Höhe von 55 Mio. Fr. erteilt. In den kommenden Wochen sollen weitere Aufträge im Umfang von 60 Mio. Fr. vergeben werden. Damit werden laut ASA bis Ende Jahr gesamthaft Bauaufträge für 185 Mio. Fr. erteilt sein.

Für November ist die Fertigstellung des Rohbaus des Hotels The Chedi vorgesehen. Bis Ende Jahr soll ein Drittel des so genannten Podiums stehen, das diverse Infrastrukturanlagen sowie ein Drittel der total 1970 Parkplätze des Resorts enthält.

In der zweiten Jahreshälfte wird die Erteilung der Baubewilligung für die ersten vier Wohnhäuser, die erste Villa und das Golfclubhaus erwartet. Gegen Ende Jahr sollen unter anderem die Gesuche für das Hotel Radisson Blu, das Sportcenter sowie die Talstation der neuen Gondel- und Sesselbahn Andermatt-Nätschen-Gütsch eingereicht werden.

Eröffnung im Winter 2013/14
Der Planungs- und Architekturwettbewerb für die städtebauliche Entwicklung des Gebietes zwischen dem heutigen Bahnhof und der Umfahrungsstrasse ist laut Mitteilung Anfang Juni in die zweite Phase gegangen. Die Resultate sollen im Spätherbst bekanntgegeben werden.

Das neue Tourismusresort Andermatt umfasst sechs Hotels mit total 844 Zimmern und Appartements, 42 Häuser mit zusammen 490 Appartements sowie 20 bis 30 Villen. Auch ein Sportzentrum, Kongressräume, ein Golfplatz sowie neue Skilifte sind Teil des Grossprojekts. Die Eröffnung des Hotels The Chedi ist für den Winter 2013/14 geplant."

07.07.2011

Sawiris neuer FCL-Goldesel

Wirtschaftlich befindet sich Sawiris seit dem Umbruch in Aegypten voll in der Defensive. Der Orascom-Quartalsgewinn ist eingebrochen (aber vielleicht belehrt uns der Märchenprinz am 8. Juli an der Medienkonferenz eines Anderen).

Business ist eines. Sport etwas Anderes. Hier geht Samih in die Offensive. Wie der Blick am Abend heute (7.7.) berichtet, kauft er sich mit 12,5% Aktienanteil beim FCL ein. Wann darf sich wohl der HC Ambri-Piotti über eine ägyptische Beteiligung freuen? Die Hockeyaner "oltre Gottardo" könnten einen Zustupf dingend gebrauchen.

Ausbau Skigebiet: Umweltverbände abgeblitzt

Die drei Umweltverbände WWF, Pro Natura und Mountain Wilderness haben die Kantonsregierungen von Uri und Graubünden aufgefordert, von einer Richtplananpassung für die Skianlagen Urserntal-Oberalp abzusehen. Wie’s ausieht sind sie mit ihren Forderungen abgeblitzt.
Was genau die Regierungen von Uri und Graubünden entschieden haben, ist  zwar noch nicht bekannt. Die Urner Regierung will erst heute, am 7. Juli, über den Entscheid zur Richtplananpassung informieren. Soviel steht aber fest: Mit ihrer Forderung nach einer Wiederholung der Auflage sind die Umweltverbände abgeblitzt, wie einer Medienmitteilung von gestern zu entnehmen ist.
Unvollständige Unterlagen
Von Ende April bis Ende Mai sind in Uri und Graubünden die Unterlagen zur Richtplananpassung aufgelegen. Geplant sind parallel zum Bau der Ferienresorts von Samih Sawiris in Andermatt unter anderem 18 Skilifte und Gondelbahnen mit total rund 100 Kilometern Skipisten - grösstenteils auf Urner Boden. Im aufgelegten Richtplanentwurf hiess es, Ziel der Erweiterung sei ein nachhaltiger Tourismus. Das Projekt stimme mit dem Raumkonzept Schweiz und den raumordnungspolitischen Zielen von Uri und Graubünden überein.
Nach Ansicht der Umweltverbände fehlten bei der Auflage aber wesentliche Unterlagen wie Masterplan, Nachhaltigkeitsbericht, Umweltverträglichkeitsbericht und auch die wirtschaftliche Beurteilung des Vorhabens durch die Hochschule St. Gallen.
Auswirkungen auf Natur nicht abschätzbar
Ohne diese Unterlagen, so schreiben die Umweltverbände, liessen sich die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft nicht ernsthaft abschätzen. Die Basis für eine fundierte Stellungnahme habe somit gefehlt. Deshalb forderten sie in ihrer Stellungnahme sowie Ende Juni in einem Brief eine Wiederholung der Auflage mit vollständigen Unterlagen.
Enttäuscht
Laut Mitteilung der Umweltverbände haben die Kantonsregierungen am Dienstag anders entschieden und die Richtplananpassung genehmigt. Die Verbände sind enttäuscht. Sie stellen sich auf den Standpunkt, dass die Auflage die laut Raumplanungsgesetz vorgeschriebenen Mindestanforderungen für die Mitwirkung nicht erfüllt.